Ich wollte wissen, warum wir trotz der Digitalisierung und der Automatisierung keine 15-Stunden-Woche haben.

David Graeber

Die Situation auf dem Arbeitsmarkt ist für viele Branchen derzeit kritisch, was die Fachkräfte angeht. Dabei könnte man, schaut man sich die Aussagen von David Graeber an, diesen Mangel alleine dadurch beseitigen, wenn man Bullshit-Jobs mit Hilfe der Digitalisierung und im Rahmen der Digitalisierung [manche Jobs können auch aus einem Dorf im Himalaya erledigt werden, sofern dieses nur einen Internetanschluss hat] abschafft.

Es wäre eine einfache Gleichung. 100 Arbeitsplätze in einem Unternehmen, davon 33 Bullshit-Jobs, dann hätte das Unternehmen eigentlich 33 Mitarbeiter, die es in der Produktion oder für wirklich produktive Tätigkeiten einsetzen könnte. Und darum geht es derzeit bei den meisten Unternehmen.

Natürlich ist diese Rechnung zu simpel und geht an der Realität vorbei. Denn um diese 33 Bullshit-Jobs, bzw. die Mitarbeiter, welche dies beträfe, umzuwandeln in produktive Jobs, dafür müsste man diese Mitarbeiter umschulen, weiterbilden und auch die Organisation eines Unternehmens umbauen. Schließlich reicht es nicht nur, die Werkbank zu verlängern. Auch die Auswirkungen der Digitalisierung müsste man in die Umstrukturierung mit einfließen lassen. Denn diese verändert nicht nur die unternehmensinterne Kommunikation, sondern auch die Arbeitsabläufe im Unternehmen und die Unternehmenskultur.
Und zuletzt ist nicht jeder Mensch für jeder Arbeit geeignet. Menschen sind nicht beliebig austauschbar, auch wenn manche Unternehmer dies so sehen mögen. Denn jeder Mensch hat Talente und Fähigkeiten, die das Unternehmen sinnvoll einsetzen sollte.

Nichtsdestotrotz wird die Digitalisierung und die Globalisierung einen immensen Einfluß auf Unternehmen haben, von denen die Unternehmer profitieren können.
Allen voran bedarf es aber erst einmal einer Analyse, inwieweit ein Unternehmen von beiden Faktoren betroffen ist. Im Allgemeinen kann man schon sagen, dass JEDES Unternehmen betroffen ist. Aber im Speziellen ist der impact unterschiedlich hoch und muss für jedes Unternehmen individuell bewertet werden.

Könnte man zum Beispiel im Controlling oder in der Personalabteilung von Digitalisierung und Globalisierung profitieren? Mit Sicherheit. Denn die Fortschritt der Digitalisierung würde viele Stellen in den Bereichen zu Bullshit-Jobs degradieren.
Wäre es erstrebenswert, wenn im Hotelgewerbe ähnliches passieren würde [was es ohne Zweifel jetzt schon tut] und man zum Beispiel die Rezeption durch eine digitale Lösung ersetzt? Das Hotel spart dadurch Personalkosten. Ja. Aber ist es auch erstrebenswert, dass man diesen Teil innerhalb einer Branche entmenschlicht? Schließlich sind Rezeptionisten nicht selten ein wichtiger Bestandteil, wenn es darum geht, ein gutes und angenehmes Erlebnis für den Gast zu kreieren. Das schafft kein Algorithmus.

Genau deshalb ist es wichtig, das eigene Unternehmen erst einmal zu analysieren, welche Job durch die Digitalisierung betroffen sein könnten, welche Auswirkungen es auf die Produktivität, auf das soziale Gefüge im Unternehmen und auf die Dienstleistungen und Produkte haben könnte. Und nicht zuletzt auf den Kunden und dessen Zufriedenheit.


Hier gilt: Erst die Diagnose, dann die Therapie!

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